durch Nähe
Oberreichenbach baut auf energieeffiziente Zukunft
CDU-Bundestagsabgeordneter Klaus Mack besichtigt Rathauserweiterung in Holzbauweise / Austausch mit Bürgermeister Karlheinz Kistner über weitere klimaschonende Projekte / Mack: „Innnovationen statt Verbote“
Oberreichenbach. Die Räume sind hell und es riecht nach Holz. „Weißtanne“, sagt Oberreichenbachs Bürgermeister Karlheinz Kistner, als er den CDU-Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt durch den Erweiterungsbau des Rathauses führt. Derzeit sind Handwerker mit den letzten Arbeiten beschäftigt. Der Umzug der Gemeindeverwaltung steht Mitte März an. „Dann folgt die Sanierung des alten Gebäudes“, sagt Kistner. Und es wird vermutlich nicht die letzte Baustelle der Gemeinde bleiben, wie sich im Gespräch mit dem Abgeordneten Mack herausstellt. Denn Kistner will zusammen mit dem Gemeinderat und den Bürgern seine Kommune in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz neu aufstellen. „So etwas gilt es zu unterstützen, wenn kleine Gemeinden mit ihren Möglichkeiten vorangehen. Sie zeigen, was bereits im Kleinen machbar ist und warum Innovationen für den Klimaschutz besser sind als jedes Verbot“, sagt Mack. Die Energiewende gelinge nur, wenn die Bürger es wollen und bei technischen Neuerungen mitziehen.
Der Rückendeckung in seiner Gemeinde ist sich Kistner sicher. Das hat sich schon vor zehn Jahren gezeigt, als in Oberreichenbach das erste Elektro-Bürgerauto deutschlandweit startete. Die Idee kam von Bürgern und ist ganz simpel: Ehrenamtliche fahren andere Einwohner gegen einen kleinen Betrag zum Wunschort, meist zum Arzt oder zur Bank. Aufgrund bescheidener Gemeindefinanzen seien Projekte nur möglich, wenn die Bürgerschaft aktiv bei der Umsetzung dabei ist. So plane man für die Zukunft Schritte hin zu einer Energieautarkie: „In welcher Form, ob mit Windrädern, Photovoltaikanlagen auf allen Dächern oder auf Freiflächen oder über eine Erweiterung der Biogasanlage, das muss sich noch herausstellen.“ Mit dem Abgeordneten Mack spricht Kistner auch über Zuschussmöglichkeiten für ein Feuerwehrauto mit Hybridantrieb. Ein ähnliches Modell habe bereits die Feuerwehr Berlin, berichtet der Bürgermeister: „Das hat nach meinem Wissen in einem Jahr nur acht Liter Diesel verbraucht.“ Auf so eine Bilanz sind auch Kistner und sein Gemeinderat heiß.